
Anthologien
Als Herausgeber dieser zwei Anthologien – eine behandelt Südafrika, die andere Nordamerika – hatte ich den Auftrag, Geschichten und Texte auszusuchen, die für die Historie und die Kultur des Landes oder der Region stehen. Meine Vorkenntnisse über Südafrika ermöglichten den ersten Schritt, aber was ich im Laufe dieser Arbeit über das Land erfuhr, übertraf meine Vorstellungen. Vorgenommen hatte ich mir, mich chronologisch durch die Geschichte Südafrikas zu arbeiten. Dabei wollte ich so viele Geschichten über Südafrika von Südafrikanern nehmen wie möglich, statt auf einen Blick von außen zurückzugreifen. Dies war schwieriger als gedacht, denn die Geschichtenerzählkultur Südafrikas war jahrhundertlang mündlich. Nachdem die Europäer kamen, dauerte es noch eine Weile bis die Südafrikaner sich wieder trauten, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. In der Anthologie über Nordamerika kam es wiederum ganz anders, obwohl das Land ähnlich durch den europäischen Kolonialgedanken geprägt war. In diesem Sammelband ging es nicht um Chronologie, sondern um freie Gedanken, die die Gründerväter in der Unabhängigkeitserklärung erläutern. So bilden die sechs Ziele der Präambel die Grundstruktur der Anthologie über den nordamerikanischen Kontinent.